„Verräterbestie in Menschengestalt“?
Das Volksgerichtsverfahren gegen den Sozialdemokraten Johann Pav
Udo Grashoff
Schlagworte: Diktaturforschung, Entnazifizierung, Verräter, Arbeiterparteien, Johann Pav, Volksgerichtsverfahren
Abstract
Dutzende Kommunisten und Sozialdemokraten, die zur Zeit der NS-Herrschaft teils freiwillig, teils unter Zwang mit der Gestapo kollaborierten, lebten nach Kriegsende in der DDR, der BRD und in Österreich. Während die bisherige Forschung zur NS-Verstrickung eher auf bürgerliche und konservative Kreise beschränkt war, untersucht dieses Forschungsprojekt, wie mit Kollaboration kommunistischer und sozialdemokratischer Widerständler in öffentlichen Diskursen in den drei Nachfolgestaaten des „Dritten Reiches“ umgegangen wurde. Analysiert werden juristische Aufarbeitung, öffentliche Kontroversen, parteiinterne „Säuberungen“ sowie biografische Kontinuitäten.
Autor/innen-Biografie
Udo Grashoff
- seit 2023 wissenschaftlicher Mitarbeiter des HAIT im eigenen Forschungsprojekt „Der lange Schatten der Kollaboration“, gefördert von der DFG
- 2019 Habilitation an der Universität Leipzig „Verrat im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1933–45“
- 2006 Promotion an der Universität Leipzig „Selbsttötungen in der DDR“